Auszug aus dem Tagebuch Ende Februar 2008:

Die bis jetzt wohl schlimmste Zeit in unserem Leben als Eltern liegt hinter uns. Nach zwölf Tagen Kinderspital Zürich, eine Woche davon sogar auf der Intensiv-Station, mit einer schlechten Nachricht nach der anderen, durften wir vor knapp zwei Wochen Julia endlich nach Hause nehmen.

 

Unendlich dankbar und erleichtert konnten wir unsere starke Maus, nicht mehr geplagt mit etlichen Kabeln wie der Sauerstoffzufuhr, dem zentralen Venenkatheter, der Magensonde und dem Blasenkatheter, endlich wieder richtig in die Arme schliessen.

Stunden des bangen Ausharrens an ihrem Spitalbett, unzählige Momente der Angst und den vielen, vielen Fragen weichen dem Glück, der unendlichen Erleichterung, der Dankbarkeit wieder als komplette Familie zusammen zu sein.


Der Rota-Virus und der damit zusammenhängende Durchfall ist nach drei langen Wochen endlich verschwunden und auch die dadurch entstandenen starken Bauchkrämpfe werden täglich weniger. Die Nieren haben sich erholt,  ein Bluttest in ein paar Wochen wird dann Klarheit ergeben, ob Julia jederzeit wieder am Hämolytisch-urämischen Syndrom HUS (die Enddiagnose) erkranken kann, oder ob dies eine einmalige Angelegenheit war. Das HUS wurde durch den Rota-Virus ausgelöst. Die überschüssigen Wassereinlagerungen in ihrem kleinen Körper sind vollständig verschwunden. Julia wird aber, vor allem beim Einschlafen, noch von starken Verlustängsten geplagt. Mit viel Geduld sind wir guten Mutes, dass wir uns alle bald vom Schock „Krankenhaus“ erholen werden und Julia bald wieder alleine (ein-)schlafen kann.