Bei Julia treten seit Herbst 2011 immer häufiger epileptische Absenzen auf. Im Februar 2012 hatte sie ihren ersten länger dauernden epileptischen Krampfanfall. Nach weiteren mehrmaligen Kurz-Absenzen ereignete sich im März 2012 ein weiterer starker Anfall in der Heilpädagogischen Schule Zug (HPS).

 

Julias hat seither immer wieder, manchmal mehrmals am Tag, kurze Absenzen. Diese sind für ein ungeschultes Auge oft kaum sichtbar. Mittlerweile ist für mich klar ersichtlich, wann Julia eine Absenz hat. Sie starrt dann sekundenlang ins Leere, sackt zusammen oder es scheint einfach, als hätte jemand die Taste "Pause" gedrückt. Einige Sekunden später ist dann der Spuk wieder vorbei. Ob Julia diese Absenzen realisiert ist nicht festzustellen.

Während einer Wanderung auf der Rigi am 13. August 2012 erlitt Julia ihren nächsten ganz schweren Epi-Anfall.

Mehr als drei Minuten bekam sie kaum Luft und krampfte stark. Ein furchtbarer Anblick und der Gedanke daran, lässt mir immer noch einen Schauer über den Rücken jagen. Da sich der Krampf nicht mehr selber löste, mussten wir auf das Notfallmedikament "Diazepam" zurückgreifen. Diese setzte Julia für mehr als eine Stunde komplett ausser Gefecht. Sie schlief tief und fest und erwachte nur langsam wieder aus dem Delirium.

Yanis bekam dies alles mit. Auch für ihn war es eine belastende und schwierige Situation, auch wenn er uns immer wieder sagte: "Ich bin sicher, dass Jula wieder gesund wird."

Schön fand er, dass er ihr das erste Mal "Küssli" geben konnte, ohne dass sie dabei  erwachte!

Es dauerte dann fast 48 Stunden bis Julia wieder "ganz die alte" war. Sie suchte in dieser Zeit noch mehr den Körperkontakt zu uns und drifftete mit ihren Augen auch immer wieder weg. Nur langsam kam die Koordination zurück.

Nun hoffen wir, dass es wieder eine Weile still ist in ihrem Köpfchen und weitere "Gewitter" sich in Grenzen halten.