Julia war vorletzte Woche
als einziges Kind mit einer Behinderung
für eine Woche in der Tages-Freizeitbetreuung
der Stadtschulen.
Die Bilder am Ende der Woche
zeigte unsere Julia glücklich
inmitten einer Kinderschar.
Als eine von vielen.
Dank permanenter 1:1 Betreuung
durch Betreuerinnen von Julias Schule
war diese Woche überhaupt möglich.
Wenn wir dann ein
paar Tage später
im Briefkasten ein Gschänkli vorfinden für Julia,
von einem Mädchen aus dem Quartier,
welches mit ihr in der Betreuung war,
und es kurze Zeit später auch gleich noch an der Tür klingelt
und das Mädchen noch einen Brief in der Hand hält
und nach Julia fragt,
und sich freut als Julia dann an die Tür kommt,
und ihr ganz stolz den Brief in die Hände drückt,
dann bin ich ganz fest berührt.
Julia lässt den Brief fallen und kichert.
Das Mädchen kichert zurück.
"Also, ich muss jetzt wieder, tschüss Julia",
ruft sie dann und hüpft davon.
Mit etwas Wehmut schaue ich ihr hinterher
und frage mich,
ob sie wohl Freundinnen wären,
wäre alles anders...
Ich betrachte meine Tochter,
die bereits schon wieder etwas anderes im Kopf hat,
aber dennoch seelig lächelt,
als würde sie verstehen,
was gerade passiert ist.
Und ich freue mich einfach ganz fest für Julia
als sie das gewebte Fantasietierli
nach dem Auspacken in den Händen hält
und wir beide
für ein paar Sekunden
einfach nur
lächelnd und staunend
dasitzen und
schweigen.
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